Partnerschaftstreffen

Einmal im Jahr treffen sich die Partnergemeinden zum Gedankenaustausch und Planung neuer Projekte. Im Vordergrund stehen soziale, kulturelle und kommunale Themen. Vor allem aber soll der Kontakte und die Begegnung der Bürgerinnen und Bürger untereinander gepflegt werden. Unter anderem wurden bereits folgende Projekte bearbeitet:

+ „Die nordische Dimension Europas und die Erweiterung der Europäischen Union“
+ „Jugend musiziert für Europa“
+ „Die Demographische Zukunft Europas. Katastrophe oder Chance?“
+ „Refugees Welcome? – Zwischen Willkommenskultur, Fremdenangst und Fremdenhass“

In verschieden Workshops und Arbeitskreisen wurden die jeweilige Situationen in den Partnergemeinden analysiert, Vorträge gehalten und nach Lösungen gesucht. Natürlich kam auch der gesellige Teil bei verschiedenen Veranstaltungen nicht zu kurz.

Partnerschaftstreffen 2018

Das aktuelle Projekt trägt den Titel:

„Aus verpassten Chancen lernen – gemeinsam ein friedliches Europa gestalten“

Im Jahr 2018 jährte sich die Unterzeichnung des Versailler Vertrages zum 100. Male. Bei dem Partnerschaftstreffen in Hone Italien, vom 4. bis 7. Okt. 2018 wurden die Entwicklungen und Fehler, die 20 Jahre nach der Unterzeichnung des Versailler Vertrages, in die Katastrophe des zweiten Weltkrieges geführt haben in Vorträgen und Workshops besprochen und beleuchtet. Ziel der Veranstaltung war es, aus diesen Fehlern Schlüsse für die Gestaltung eines friedlichen Europas zu ziehen.

„Das ist kein Friede. Das ist ein Waffenstillstand für zwanzig Jahre“ lautete die düstere Prognose des französischen Marschalls Ferdinand Foch, der am 11. November 1918 die deutsche Kapitulation entgegennahm.  20 Jahre später begann mit dem deutschen Angriff auf Polen ein neuer Krieg, der die Schrecken und Zerstörungen des gerade erst zu Ende gegangenen Weltkriegs noch übertraf.

Das Ziel des Projektes war und ist es, aufzuzeigen, wie wichtig ein geeintes und friedliches Europa mit seinen Werten wie Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte für alle Bürgerinnen und Bürger in Europa ist. Vor diesem Hintergrund soll im Rahmen dessen über unsere gemeinsame Zukunft in Europa und gleichzeitig die bestehenden Vorurteile und Ablehnung gegenüber eines vereinten Europas diskutiert und debattiert werden. Durch die aktuelle Entwicklung mit nationalistischen Tendenzen in einigen EU-Mitgliedsländern wie Polen und Ungarn oder auch der Austritt Großbritanniens wird der interkulturelle Dialog für ein gemeinsames und friedliches Europa immer wichtiger.

Die Ursache für die Katastrophe eines weiteren Krieges, ist auch im sogen. Versailler Vertrag zu suchen, der von einseitigen Sicherheits- und Machtinteressen sowie Furcht und Hass geprägt war. In Deutschland verlief die Ablehnung des Vertrages quer durch alle Bevölkerungsschichten und Parteien. Die vermeintlichen Ungerechtigkeiten dieses Vertrages begünstigen in Deutschland nationalistische und totalitäre Bewegungen, die in ihrem Kern auf die Entfesselung eines neuen Krieges abzielten.

Weitere Informationen finden Sie unter folgender Adresse: https://www.fladungen-rhoen.de/stadt-fladungen/partnerstaedte/aktuelles-projekt/

Partnerschaftstreffen 2017

Nassenfelser beim Partnerschaftstreffen in Fladungen´s Partnerstadt Nora/Schweden

„Refugees Welcome? Zwischen Willkommenskultur, Fremdenangst und Fremdenhass“ war das Thema eines europäischen Städtepartnerschaftstreffens vom 23. bis 26. März in Nora/Schweden, an dem sich auch eine kleine Delegation aus dem Markt Nassenfels beteiligt hat. Das Treffen findet alljährlich mit einem speziellen Schwerpunktthema zwischen den Partnern der Stadt Fladungen/Rhön statt, zu denen neben Nora/Schweden, Kõo/Estland auch der Markt Nassenfels gehört. Mit dabei war auch die Gemeinde Hône/Italien, welche eine Partnerschaft zu Nora hat.

In Workshops und Arbeitskreisen wurde die Flüchtlingskrise ausführlich besprochen und behandelt. Im Vordergrund stand der Austausch von Erfahrungen, insbesondere auch wie die Flüchtlingssituation in den jeweiligen Partnergemeinden direkt vor Ort aus und wie ihr versucht wird, zu begegnen?

Während dieser Gespräche stellte sich heraus, dass es in den verschiedenen Ländern Gemeinsamkeiten aber auch völlig unterschiedliche Voraussetzungen und Herangehensweisen gibt, die Flüchtlinge willkommen zu heißen und in die neue Umgebung und Gesellschaft zu integrieren.

Über die aktuelle Situation im Markt Nassenfels und wie versucht wird, hier dieser Herausforderung gerecht zu werden, berichteten der Bürgermeister Thomas Hollinger und Marktrat Daniel Crusius den anderen Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus den teilnehmenden europäischen Städten.

Besonders eindrucksvoll waren auch die Schilderungen von „Mido“, einem jungen Syrer, der aktuell in Nora wohnt. Er erzählte von den Beweggründen seine Heimat zu verlassen, der entbehrungsreichen Flucht nach Europa und der ersten Zeit in Schweden.

In den weiterführenden Diskussionen wurde herausgearbeitet, dass es wichtig ist, dass beide Seiten, die Einheimischen und die Flüchtlinge, aufeinander zu gehen. Die Einheimischen müssen bereit sein, den Flüchtlingen ohne Vorurteile gegenüberzutreten. Die Flüchtlinge ihrerseits müssen den Willen haben, sich der neuen Umgebung anzupassen, die Landessprache zu lernen und sich integrieren zu lassen.

Trotz des großen Arbeitspensums kam auch die Geselligkeit und der Kontakt mit den Menschen in Nora nicht zu kurz und nach 4 Tagen in Schweden fiel der Abschied schwer. Vor allem die Gastfreundschaft, die herzliche Aufnahme durch die Bevölkerung, der Gasteltern und die hervorragende Organisation des Treffens hatten es allen Teilnehmern angetan.

Im nächsten Jahr wollen sich die Partnergemeinden voraussichtlich in Hone/Italien treffen. Man darf gespannt sein, welches Thema dort auf der Agenda stehen wird.

Der Abschlussbericht für das Partnerschaftstreffen wurde fertiggestellt. Unter folgendem Link finden Sie alle Informationen dazu:  http://www.fladungen-rhoen.de/304.html 

 

Bild 1 – Foto Max Meier; Über die aktuelle Situation im Markt Nassenfels und wie versucht wird, hier dieser Herausforderung gerecht zu werden, berichteten der Bürgermeister Thomas Hollinger und Marktrat Daniel Crusius den anderen Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus den teilnehmenden europäischen Städten.
Bild 2 – Foto Max Meier; Die Stadt Nora, gut 200 km westlich von Stockholm gelegen, liegt idyllisch mit historischem Bahnhof direkt an einem See, der zum Teil noch gefroren war. Seine frühere, wirtschaftliche Blüte hatte die Stadt in den letzten Jahrhunderten dem Eisenerzabbau zu verdanken.
Bild 3 – Foto Max Meier; Das Bild zeigt die Nassenfelser Delegation und einige Fladunger, welche natürlich beim letzten Abend die bayerische Tradition im schwedischen Ausland hochhielten.
Bild 4 – Foto: Ulrike Weydringer; Wieder ein tolles Erlebnis für alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen des diesjährigen Partnerschaftstreffens in Nora/Schweden. Im kommenden Jahr soll es nach Hône/Italien gehen.